Montag, 2. April 2012

Glückliche Familie Nr. 30: Jungs verstehen,Teil 2



Ich setze das Thema "Jungs verstehen" fort, weil ich im vergangenen Sommerurlaub zwei Bücher über Jungen gelesen habe, von denen ich bis heute profitiere. Im letzten Post waren es einige Erkenntnisse von Vera Birkenbihl. Diesmal kommt Frank Beuster zu Wort. Frank Beuster: Die Jungenkatastrophe. Das überforderte Geschlecht. Reinbeck bei Hamburg 2007.

Die Sonne brannte mir aufs Hirn, ich hatte Sand im Kugelschreiber, aber eine Stelle musste ich mir komplett rausschreiben. Hier das Originalzitat:
Jungen haben in den Augen von Frauen oftmals viele Schwächen. Sie sind ... so vergesslich, besonders bei den Dingen, die andere von ihnen wollen. Ihre eigenen Interessen haben sie dagegen immer im Kopf. Mein Sohn Fabian baut die aufwändigsten Holz- und Metallkonstruktionen, dabei denkt er an alle Details. ... Doch wenn seine Mutter ihn auffordert, auf dem Weg in sein Zimmer noch eben der Katze Futter zu geben, die Schultasche im Flug wegzustellen und oben im Bad das Fenster zuzumachen, ist er damit überfordert. Sie, als Frau, kann nicht begreifen, dass er das nicht hinbekommt. Sie macht den ganzen Tag mehrere Dinge gleichzeitig ... Warum tut er das nicht? 
Sie hat das Gefühl, "er will mich ärgern, er nimmt mich nicht ernst, er will, dass ich alles mache, er belastet mich". Er hört den Klang der Stimme seiner Mutter wohl, doch die Worte erreichen ihn nicht. Nicht aus Bösartigkeit! 
Mütter, die ihrem Sohn das Gefühl geben, er sei vergesslich, zu faul oder ignorant, sollten bedenken, dass ein Junge sich viel mit anderen vergleicht, sich oft in Konkurrenz zu anderen befindet (bei Jungs gibt es eine viele härtere Rangordnung als bei Mädchen, Anmerkung der Bloggerin). Doch gegen eine berufstätige Mutter, die nebenbei einen komplexen Haushalt führt und das Leben einer Kleinfamilie managt, fühlt sich der Junge nicht konkurrenzfähig." (Die Jungenkatastrophe, S. 29/30)



Bei so vielen Details können die häuslichen Pflichten schon mal auf der Strecke bleiben. "Querschnitt eines Mehrfamilienhauses in der Großstadt", Kronprinz 2009


Was hilft, damit Mutter und Sohn glücklich zusammen leben können:
  • es nicht zu genau nehmen mit der Ordnung
  • für viel Kontakt mit männlichen Vorbildern sorgen: Vater, Onkel, Opa, Trainer, Nachbar ...
  • Kuscheln (vor allem Mamas Rolle)
  • Rangeln, Kämpfen und sagen, wo der Hammer hängt (Papas Rolle)
  • sich auch mal interessieren für das neue Computerspiel und sich Erfolge darin zeigen lassen 
  • Anerkennung (Prof. Peter Struck, Erziehungswissenschaftler: "Jungen brauchen fünfmal mehr Lob als Mädchen.")
  • Jobzettel hier oder Türklinkenschilder hier

Immer schön fröhlich bleiben

Uta